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Wiesenglück – gleich hinterm Haus

Wiese Waldviertler Streifenflure

In diesem Frühling gehen wir Tag für Tag auf unsere Wiese hinter dem Haus und forschen nach, was sich verändert. Erst vor einem Jahr haben wir mit einem Bagger den Hang modellieren lassen und auf der ehemaligen Schiwiese drei Ebenen angelegt. Ideales Wiesenglück, um mit einer Seminargruppe Körperübungen zu machen, oder einfach die Auszeit im Liegestuhl zu genießen. Dazwischen sind Böschungen entstanden, die wir mit Beeren- und Wildsträuchern bepflanzt haben. Entlang des Weges stehen junge Obstbäume. Alle haben den Winter gut überstanden. Wir freuen uns täglich aufs Neue über diese Entscheidung, über diese Veränderungen gleich hinter dem Haus. Unser Stück vom Wiesenglück.

In der Nähe der Zimmer haben wir die unterste Böschung mit Küchenkräutern und mit Blühstauden versehen. Von lieben Freundinnen haben wir viele Ableger bekommen und sind nun gespannt, was davon sich neuerlich aus der Erde wagen wird und wie das alles langsam zusammenwächst.

An sonnigen Tagen – und vor allem an sonnigen Abenden – genießen wir es, in einem Liegestuhl der Abendsonne zuzusehen, wie sie hinter der gegenüberliegenden Häuserzeile langsam absinkt. Auch das ist ein neues Lebensgefühl – Wiesenglück eben.

Ein Teil der Wiese bleibt hochwüchsig stehen und wird nur 1-2 mal im Jahr gehackt. Dort wachsen die Wildkräuter, die wir auch in der Küche verwenden: Spitzwegerich, Giersch, Gundermann. Frauenmantel, Labkraut und Sandthymian. Und immer wieder Blumen: Wicken und Margariten zum Beispiel. Ein Wegstück schwingt sich den Hang hinauf, das wird kurz gemäht. Darüber freuen sich die Singvögel. Dieser Wechsel von kurzen und hohen Wiesenbereichen wirkt sich günstig auf die Biodiversität aus. Das haben unsere Gäste, die engagierte Schmetterlingsforscherin Mag. Dolores Baldia und ihr Mann Peter Baldia uns erklärt. Sie waren auch begeistert von unserem Biotop! www.baldia.top Auf dieser Website finden sich alle heimischen Schmetterlingsarten, sollte jemand eine neue Art entdecken – gleich bei Dolores und Peter melden!

Das Wiesenglück hinterm Haus besteht auch darin, dass uns so viele besondere Menschen dabei begleitet haben: Sigi Fuchs vom Windpass – seines Zeichens Landschaftsplaner – ist mit uns über die ursprüngliche Wiese gestapft und hat die Idee eingebracht, dass wir uns an den typischen Waldviertler Streifenfluren orientieren könnten. Er hat uns auch ganz viele andere Fragen und Zweifel beantworten können. Das war überaus hilfreich! Die Leute vom Ökokreis (www.oekokreis.org) – insbesondere Ausbildungsleiter Christoph Fach, haben mit uns gemeinsam den Pflanzplan gemacht und sind dann mit ihrem ganzen Kurs angerauscht, um noch Ende November alles einzupflanzen! Großartig war das! Danke! Jetzt stehen da etliche Bäumchen mit alten Obstsorten und wir dürfen uns schon darauf freuen, dass es in ein paar Jahren Asperln, Felsenbirnen, Kriecherl, Dirndl und vieles mehr zu ernten gibt.

Und damit die Wiese noch bunter wird, wollte ich gern Ringelblumen aussäen. Auf der Suche nach geeignetem Saatgut bin ich dann auf die kleine Firma Fair-Saat aus Ollersdorf im Weinviertel gestoßen, die ein interessantes Sortiment aus heimischem Saatgut anbietet. Und da hat mir Christian Koller doch tatsächlich ein Kilo Ringelblumensamen geschenkt – einfach so, für das perfekte Wiesenglück. Danke Christian! www.fairsaat-shop.at

So schön ist das also, wenn man sich dafür entscheidet mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. Wir laden euch daher herzlich ein, mit uns ein Stück vom Wiesenglück zu genießen – egal zu welcher Jahreszeit. Wie zum Beispiel letzten Winter, da bekamen wir überraschend Übernachtungsbesuch von Matthias aus St.Pölten und seinen beiden Zwergeseln. Matthias durfte im Weissen Zimmer schlafen – die beiden Langohren haben es sich auf der Wiese gemütlich gemacht! Am nächsten Morgen sind sie alle weitergezogen Richtung Mühlviertel. So ein Glück!